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Die Finanzwirtschaft ist ein komplexes Arbeitsumfeld, das Absolvent_innen Einsatzmöglichkeiten als Spezialist oder Führungskraft in Banken und Sparkassen, aber z.B. auch bei Unternehmensberatungen, Kapitalanlagegesellschaften, Institutionen oder in Privatunternehmen bietet. Mit fundierten Kenntnissen und gefestigten Schlüsselkompetenzen wie z.B. Kommunikationsfähigkeit sind sie bestens vorbereitet auf einen erfolgreichen Berufsweg.

Von Mathematik bis Risikomanagement

Professor Daniel Tillich lehrt Wirtschaftsmathematik und Operations Research an der BA in Dresden. Vor seiner Berufung war Prof. Dr. Tillich als Referent im Bereich Risikocontrolling bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) in Dresden tätig. Bis 2016 war er an der Technischen Universität Dresden als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Quantitative Verfahren, insbesondere Statistik der Fakultät Wirtschaftswissenschaften beschäftigt, wo er auch promoviert hat. 

Professor Tillich, das Lehrgebiet Mathematik und Statistik klingt erstmal sehr trocken – können Sie spannende Anwendungsbeispiele nennen?

Ja, das kann ich. Aber zunächst möchte ich sagen, dass ich Mathematik und Statistik überhaupt nicht trocken und langweilig finde. Und genau das versuche ich auch, in meinen Lehrveranstaltungen zu vermitteln. Da sprechen wir nicht nur über Formeln, sondern wir wenden sie auf konkrete praktische Fragestellungen an. Nun zurück zu den Anwendungsbeispielen: Spannend wird es immer dann, wenn komplexe Probleme zu untersuchen sind, bei denen viele Variablen das Ergebnis beeinflussen. Und da sind in der Regel statistische Daten und mathematische Modelle immer dabei. Drei Beispiele:

  1. Corona: Da mussten und müssen Entscheidungen bzgl. Lockdown und Lockerung getroffen werden. Davor stellen sich unter anderem folgende Fragen: Wie entwickeln sich die Neuinfektionszahlen? Wie viele der Infizierten benötigen medizinische Behandlung? Wie viele benötigen intensivmedizinische Behandlung? Welche Kapazitäten in den Krankenhäusern stehen dem entgegen? Und dann: Wann kommen wie viele Impfstoffdosen von welchem Hersteller? Wie viele Menschen können damit wann geimpft werden? Wie viele Menschen gibt es eigentlich in den entsprechenden Altersgruppen? Ohne Mathematik und Statistik kommt man hier sicher nicht zu vernünftigen Entscheidungen.
  2. Routenplanung: Schauen wir beispielhaft auf Essenslieferdienste, Paketzusteller oder in die andere Richtung die Müllabfuhr. Um ihre Aufträge mit möglichst geringen Kosten zu erfüllen, müssen sich Unternehmen folgende Fragen stellen:
    Welche Orte müssen angefahren werden? Welche Mengen sind dabei zu liefern oder abzuholen? Wie viele Fahrzeuge stehen dafür zur Verfügung? Wie viel Platz steht pro Fahrzeug zur Verfügung? Können im Depot/auf der Deponie mehrere Fahrzeuge gleichzeitig abgefertigt werden? Oder sind die Routen so zu planen, dass die Fahrzeuge möglichst zu verschiedenen Zeiten wieder dort auftauchen? Will man so etwas sauber aufgelöst bekommen, braucht man Optimierungsmodelle und Algorithmen aus dem Gebiet Operations Research.
  3. Finanzwirtschaft: Im Versicherungs- und Bankwesen stellen sich im Zusammenhang mit Versicherungs- oder Kreditverträgen die Fragen: Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist jeweils mit einem Schaden zu rechnen? Wie hoch wird der Schaden sein, wenn er denn eintritt? Ist damit zu rechnen, dass Schäden vermehrt gleichzeitig eintreten, z.B. aufgrund einer Konjunkturschwäche, die zu vielen Insolvenzen führt, oder aufgrund von Wetterphänomenen, die zu vielen Regulierungsfällen führen? Wie sind entsprechend die Prämien/Zinsen zu wählen, so dass man ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Ertrag hat?
    Mathematik und Statistik helfen hier, diese Fragen zu beantworten.
Damit sind wir im Fach „Risikomanagement“ angekommen, das Sie auch lesen. Was kann man sich noch darunter vorstellen? 

Genau, das letzte Beispiel gehört zum Fach "Risikomanagement". In diesem Fach geht es darum, die wesentlichen Risiken für das Institut zu erkennen, zu messen, zu bewerten und an die Geschäftsleitung zu kommunizieren. Dann muss entschieden werden, wie mit den Risiken umzugehen ist, d.h. wie sie gesteuert werden: Vermeidet man gewisse Risiken komplett, verzichtet dann aber auch auf mögliche Ertragspotenziale? Findet man angemessene Maßnahmen, um die Risiken zu vermindern? Können Risiken auf z.B. Versicherungen abgewälzt werden? Oder trägt man die Risiken selbst?

Ich will aber nicht verschweigen, dass ich mir die zugehörige Lehrveranstaltung mit zwei nebenberuflichen Dozenten teile. Diese übernehmen insbesondere das Marktpreisrisiko und das Liquiditätsrisiko, ich bin u.a. für das Adressenausfallrisiko verantwortlich.

Wir danken Daniel Tillich für das kurze Interview und wünschen weiterhin Erfolg für seine Tätigkeiten in Lehre und Forschung.

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